März 24
„Wenn der Hummer den Panzer wechselt, verliert er zunächst seinen alten Panzer und ist dann so lange, bis ihm ein neuer gewachsen ist, ganz und gar schutzlos.“
Dieses Zitat von Dolto ist ein schönes Bild für eine der wichtigsten entwicklungspsychologischen Phasen, der Pubertät. Und gleichzeitig die Antwort auf meine Frage, was ein Hummer mit eben dieser Zeit zu tun hat.
Ich kann mich erinnern, dass unsere Jungs irgendwann, inmitten ihres überwiegend pädagogisch wertvollen Spielschatzes (sorry, Jungs, Pädagogenkinder haben es nicht leicht ), so ein Transformer-Ding liegen hatten. Woher es auch immer gekommen war, es war ohne Zweifel beeindruckend. Ein Roboter wurde zum Fahrzeug verwandelt, indem man ihn in die Luft warf. Wow!
Ganz so easy scheint mir die Sache mit der Pubertät nicht zu sein. Auch das In-die-Luft-werfen unserer Jugendlichen ist wahrscheinlich keine gute Idee (bei meinen Jungs auch nicht mehr praktikabel) und würde die Sache nicht beschleunigen. Doch ohne Zweifel sind auch unsere Kinder im Wandel. Auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen. Inklusive unzähliger Veränderungen – im Außen sichtbar und im Innen spürbar. Transformer, aber eben ohne dicken Panzer. Während man bei den Action-Figuren sicher gehen kann, dass alles ohne Blessuren abgeht und auch blitzschnell vorbei ist, schaut die Realität für Teenager und ihre Familien anders aus.
Zum Glück, muss man sagen. Zum Glück dürfen wir einmal mehr gemeinsam wachsen und müssen uns nicht innert weniger Sekunden daran gewöhnen, dass unsere Transformers Reifen bekommen haben, also unsere Kids ihre eigenen Wege gehen. Zum Glück können wir an ihrer Seite stehen und fasziniert, neugierig und offen erleben, wie sich unsere Transformers verwandeln. Step by step. Zum Glück haben wir die Möglichkeit loszulassen und dabei Halt zu geben, damit unsere Kinder unbeschadet zu WUNDERvollen Erwachsenen transformieren können.